Coworking Spaces wurden in den letzten Jahren immer beliebter: Laut Statista stieg die Anzahl der Coworking Spaces von 3 im Jahr 2005 zu 26.300 im Jahr 2020 weltweit. Dieser Trend wurde durch die Pandemie nochmal beschleunigt. Neben Freiberuflern und Digital Nomads buchen sich immer mehr Unternehmen in Coworking Spaces ein. Die Arbeitswelt verändert sich, und so auch die Art und Weise, wie und von wo aus wir arbeiten. Das Großraumbüro hat das Einzelbüro abgelöst und nun wird das Großraumbüro durch neue, kreative Orte ersetzt.
Beim Coworking buchen Freiberufler, Digitale Nomaden oder auch Arbeitnehmer:innen, die eine Alternative zu Homeoffice suchen, einen Schreibtisch in einem Space. Anbieter gibt es vor allem in den größeren Städten mittlerweile reichlich. Ein Coworking Space bietet einen fertigen Arbeitsplatz mit Internet, teilweise auch mit Drucker, Scanner oder Besprechungsräumen. Je nach Anbieter kann man diesen flexiblen Arbeitsplatz stunden- tage- oder wochenweise mieten. Anfangs nutzten vor allem Selbstständige und Gründer, die noch kein Büro haben, diesen Service. Doch der Trend ist seit der Pandemie auch bei Arbeitnehmer:innen angekommen. Auch wenn ein Arbeitsplatz am Firmenstandort gegeben ist, bietet das Modell des Coworking einfach viele Vorteile.
Corporate Coworking bezeichnet die ideale Lösung für Unternehmen, die auf hybrides Arbeiten setzen wollen. Die digitale Transformation und der Wettkampf um die besten Talente erfordern ein Umdenken der Arbeitswelt und Firmenkultur. Das Großraumbüro hat ausgedient und zukünftig wird der Arbeitsplatz dort sein, wo wir ihn gerade brauchen.
Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Remote Work funktioniert und zukunftsfähig ist. Nicht nur das: Flexiblere Arbeitsmodelle erlauben dem Team konzentriert zu arbeiten, an einem Ort der ihre Kreativität fördert und die Produktivität erhöht.
Doch wenn alle irgendwo anders arbeiten, was passiert dann mit dem klassischen Büro? Diese Entwicklungen in Richtung hybrides Arbeiten heißt nicht, dass das Büro irrelevant wird. Nicht alle arbeiten gerne an dritten Orten, doch manche sind schlichtweg glücklicher, wenn sie sich ihren Arbeitsort aussuchen können. Es geht also darum, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und es somit allen zu ermöglichen, die perfekte Arbeitsumgebung zu schaffen. Was es trotz allem braucht? Orte der Begegnungen und des Austausches. Das kann weiterhin in den internen Räumen des Unternehmens geschehen oder auch an flexibel gemieteten Standorten.
Coworking ist mehr als nur eine Modeerscheinung und wird auch für Unternehmen selbst immer mehr zum Thema. Das Arbeitsmodell ist ein spannendes Werkzeug, um Veränderungsprozesse in Gang zu setzen und im sogenannten „War for Talents“ zu bestehen. Arbeitnehmer:innen wollen mehr Flexibilität und aus der Work-Life-Balance wird immer mehr ein Work-Life-Blending. Starre Arbeitszeiten sind schon lange von gestern, durch flexible Arbeitszeiten kann das Privatleben besser mit dem Beruf vereinbart werden. Genauso verhält es sich zum Coworking: Denn hier kann man sich seinen Wohlfühl-Arbeitsort aussuchen und an inspirierenden, neuen Orten arbeiten.
Doch wie kann man Coworking im Unternehmen einsetzen? Die Möglichkeiten sind groß! Wichtig ist, dass man vorab die Regeln festlegt, den Mitarbeitenden aber Freiraum für Entfaltung bietet:
Kosten
Die Umstellung auf hybrides Arbeiten hat zur Folge, dass ungenutzte Büroflächen reduziert werden können oder auch in Coworking Spaces für externe Besucher:innen umgewandelt werden können. Egal wofür man sich entscheidet, die Kostenersparnis ist höher als man denkt und es gibt keine leeren Arbeitsplätze, da man nur dann welche in Anspruch nimmt, wenn man sie auch wirklich braucht.
Modernste Technik
Viele Coworking Spaces bieten neben Arbeitsplätzen mit Internet auch weitere Annehmlichkeiten: Drucker, Scanner, Meetingräume mit Beamer, Telefonboxen, Ruheräume und mehr. Da alle Mitarbeiter:innen unterschiedliche Bedürfnisse haben, kann so jede:r die perfekte Arbeitsumgebung für sich finden. Dazu kommen professionelle Services, die man im eigenen Büro nicht findet.
CO₂ reduzieren
Mit Coworking reduziert sich auch der tägliche Arbeitsweg, wenn Spaces direkt in der Nachbarschaft gebucht werden können. Viele Arbeitsplätze können zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden, was sich positiv auf die CO₂-Bilanz auswirkt.
Corporate Benefits
Unternehmen, die eine starke Employer-Experience schaffen wollen, setzen häufig auf Corporate Benefits. Das sind alle Leistungen für Arbeitnehmer:innen, die freiwillig
zur Verfügung gestellt werden und die Mitarbeitermotivation und Zufriedenheit steigern. Die Mitarbeiterangebote sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, da sie ein wichtiger Faktor für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften geworden sind. Und damit kommen wir auch zum nächsten Punkt:
Standortferne Fachkräfte rekrutieren
Mit Coworking können Unternehmen ihre Suche nach Fachkräften deutschlandweit ausweiten, ohne vollständig auf Homeoffice zu setzen. Dafür kann ein monatliches Budget für Mitarbeitende zur Verfügung gestellt werden, welches flexibel einsetzbar ist.
Flexibilität
Arbeiten, wann und wo man will – Coworking Spaces können flexibel und nur für die benötigte Dauer gebucht werden, in denen sie auch wirklich gebraucht werden.
Alternative zu Homeoffice
Nicht alle haben die Möglichkeit, ein Büro im eigenen Heim einzurichten. Oft fehlt der Platz, es sind Kinder anwesend, die Aufmerksamkeit wollen oder andere Ablenkungen tauchen auf. Gerade für die Mitarbeitenden, für die die Heimarbeit nicht so einfach umsetzbar ist, sollte eine Alternative geschaffen werden. Mit Coworking hat man das Beste von beiden Seiten: Man verkürzt den Arbeitsweg, kann ungestört arbeiten und den Arbeitsplatz nach seinen Vorstellungen auswählen.
Community
In vielen Spaces herrscht eine besondere Atmosphäre und es lassen sich neue private und berufliche Kontakte knüpfen. Dieser Austausch kann inspirieren, motivieren und lässt neue Ideen wachsen.
Repräsentatives Umfeld
Coworking beschränkt sich nicht nur auf einzelne Desks, auch Meetingräume können gebucht werden. Besonders geeignet für wichtige Kundentermine, die vor Ort stattfinden sollen und eine professionelle Umgebung von Vorteil ist.
Motivation & Zufriedenheit
Wie bereits oben erwähnt, erhöht sich die Zufriedenheit, wenn Mitarbeiterangebote entstehen. Durch ein hybrides Arbeitsmodell mit der Option auf Homeoffice, Coworking oder im Büro am Firmenstandort können alle Mitarbeiter:innen ihren Bedürfnissen entsprechend fokussiert arbeiten.
Start-Ups, KMUs oder große Unternehmen… viele haben bereits auf hybride Arbeit umgestellt oder zumindest erste Möglichkeiten in diesem Bereich geschaffen. Es gibt nicht ein Konzept, das auf jedes Unternehmen passt. Vielmehr ist ein Prozess gefragt, der von der Führungsebene in Gang gebracht werden muss.
Grundsätzlich sind vier Szenarien möglich, die schon jetzt häufig genutzt werden und bei Bedarf ergänzt werden können:
Das Corporate Office kann auch weiterhin als wichtigen Bezugspunkt genutzt werden. In Zukunft wird sich dieser Standort jedoch mehr vom Ort der Einzelarbeit hin zu einem Ort der Begegnung und des Austausches wandeln.
Zuerst sollte die Ausgangssituation im Unternehmen betrachtet werden. Wie arbeiten wir heute? Gibt es schon hybride Arbeitsmodelle, die in Anspruch genommen werden? Was funktioniert gut? Wo gibt es noch Potenzial zur Verbesserung? Gibt es die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten und wird dies in Anspruch genommen?
Sind diese Fragen beantwortet sollte die Meinung der Mitarbeitenden eingeholt werden. Dies kann über eine einfache Befragung erfolgen. Dabei ist es wichtig, auch die Teamleiter:innen in den Prozess einzubinden, um deren Meinung und Erfahrungswerte abzuholen.
Der nächste Schritt fokussiert sich auf die Entwicklung im Unternehmen:
Hat sich das Unternehmen für ein Modell entschieden, folgt die Auswahl eines Coworking-Anbieters. Auch hier spielen viele Faktoren mit ein:
Mittlerweile gibt es unzählige Anbieter: Einzelne Arbeitsplätze lassen sich schnell direkt über die Coworking-Anbieter buchen. Daneben gibt es noch Anbieter, die größere Büroflächen auf Zeit zur Vermietung anbieten. Bei der Auswahl ist es wichtig, dass alle Aspekte und Eventualitäten berücksichtigt werden.
Bevor es losgehen kann, sollte noch ein Konzept aufgesetzt werden. Es ist wichtig, dass die Mitarbeitenden in diesem Prozess gut begleitet werden und es klare Richtlinien und Strukturen gibt. Auch dies sollte möglichst mit den Teamleiter:innen besprochen werden, damit es keine überraschenden Änderungen gibt. Je nach gewähltem Modell wird hier festgelegt, wie viel monatliches Budget dem Team oder Einzelpersonen bereit stehen. Ebenso wie Details zu Arbeitszeiten, Meetings sowie regelmäßige Teamevents oder einen Austausch vor Ort. Für die Umsetzung eines Hybrid-Work-Konzepts haben wir eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten erstellt:
Coworking und hybride Arbeit werden für Unternehmen immer interessanter. Die Umsetzung ist insbesondere für Firmen interessant, die ihre Arbeitskultur zu mehr Flexibilität und Agilität verändern möchten. Wie wir sehen konnten, betrifft dieses Thema längst nicht mehr nur Selbstständige oder kleinere Teams. In Zukunft werden immer mehr mittlere und größere Unternehmen diesen Schritt wagen und diesen Wandel vollziehen.