„Wenn die Pandemie vorbei ist, müssen bei mir alle wieder im Büro antreten“, sagte mir letzte Woche ein guter Bekannter bei einem Spaziergang. Dabei hat er völlig außer Acht gelassen, dass sich die Arbeitswelt in diesem Pandemiejahr rasant verändert hat und das Homeoffice keine Ausnahme mehr ist, sondern ein Dauerzustand, und selbst das Pendeln quer durch die Stadt ist durch Zoom- und Teams-Konferenzen komplett ersetzt worden. „Schade“, denken die einen, „super effizient“, denken die anderen. Wie viel davon nach der Pandemie bleiben wird, bleibt abzuwarten, aber ich denke, eine Rückkehr zur Arbeitswelt, wie sie vor Corona war, steht außer Frage.
Nur Homeoffice wird nicht reichen
Die Möglichkeit, einen Tag im Homeoffice zu verbringen, gehörte für viele Mitarbeiter schon vor der Pandemie zur Arbeitsweise und wurde in den Stellenausschreibungen der Personalabteilungen oft als Unternehmensvorteil gefeiert. Und das zu Recht: Die Möglichkeit, seiner Arbeit im Homeoffice nachzugehen, bietet viele Vorteile gegenüber dem ausschließlichen Arbeiten im Firmenbüro – vom Wegfall des Pendelns bis zur besseren Konzentration durch weniger Unterbrechungen durch Kollegen. Allerdings sollten diese Vorteile nicht an die Notwendigkeit gebunden sein, zu Hause zu arbeiten. Denn nicht jeder hat zu Hause eine adäquate Arbeitsatmosphäre; viele arbeiten am Küchentisch oder im Schlafzimmer, weil sie kein Arbeitszimmer haben. Benötigt wird ein professioneller Ort in der Nähe der Wohnung, am besten in fußläufiger Entfernung, an dem an einzelnen Tagen konzentriert gearbeitet werden kann, ohne dass Pendelzeiten oder -wege anfallen. Für Jobs mit einem hohen Homeoffice-Anteil ist das Arbeiten an einem solchen dritten Ort auch deshalb eine willkommene Abwechslung, weil dort soziale Interaktion und Inspiration möglich sind, die im Homeoffice oft zu kurz kommen. In vielen Stadtteilen erfüllen Co-Working-Spaces und Shared Offices bereits diese Funktion, allerdings ist eine punktuelle Nutzung oft nicht ohne eine feste Mitgliedschaft möglich, was die Flexibilität entsprechend einschränkt.
Hybrides Arbeiten schützt das Klima
Unternehmen, die sich dem Klimaschutz verschrieben haben, sollten die Pendelwege ihrer Mitarbeiter in die Klimabilanz ihres Unternehmens einfließen lassen: Die Deutschen benötigen durchschnittlich 44 Minuten pro Tag, um zur Arbeit zu pendeln. Das verstopft nicht nur die Straßen und verschwendet Lebenszeit, sondern stößt auch unnötig viel CO2 aus. Laut einer Studie von Greenpeace könnten wir mehr als 3,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, wenn wir an nur zwei Tagen pro Woche auf das Pendeln zur Arbeit verzichten würden. Diejenigen, die jetzt auf ein Recht auf Homeoffice pochen, sollten noch einmal an die Unterschiede der individuellen Lebenssituationen erinnert werden. Wir brauchen ein Recht auf hybrides Arbeiten! Ziel muss es sein, das Pendeln zu vermeiden, d.h. hyperlokal zu arbeiten. Wie dies erreicht wird, sollte jedem Unternehmen selbst überlassen bleiben. Ein spannendes Beispiel für zeitgemäßes, hybrides Arbeiten liefert die BASF mit ihrem Coworking-Konzept 1000 Satellites. Aber auch mittelständische Unternehmen sollten sich mit Lösungen für hybrides Arbeiten auseinandersetzen. Wichtig ist hier eine maximale Flexibilität und Vielfalt an Möglichkeiten für die Mitarbeiter.
Unsere Zeit braucht Flexibilität
Nicht jedes Unternehmen kann eigene Satellitenstandorte eröffnen. Und das wäre auch maximal ineffizient und kontraproduktiv. Viel sinnvoller ist es für Unternehmen, auf bestehende Infrastrukturen zurückzugreifen. Eine Lösung können daher Kooperationen mit lokalen Coworking Spaces sein. Dabei sollte aber immer darauf geachtet werden, dass der Vertrag flexibel ist, d.h. kein Abo abgeschlossen werden muss und die Mitarbeiter selbst entscheiden können, wann sie das Angebot nutzen wollen. Feste Coworking Spaces haben allerdings den Nachteil, dass sie nur an einem bestimmten Ort zu finden sind oder zumindest die Anzahl ihrer Filialen begrenzt ist. Das bedeutet, dass Mitarbeiter von Unternehmen oft auch Pendelzeiten zum Coworking Space in Kauf nehmen müssen. Um Unternehmen maximale Flexibilität zu ermöglichen und eine Strategie für hybrides Arbeiten nicht unnötig kompliziert zu machen, bietet independesk eine Desk-Sharing-Plattform an, auf der Mitarbeiter flexibel auf Schreibtische in ihrer Nähe zugreifen können. independesk funktioniert wie eine Carsharing-App und ermöglicht die kurzfristige Buchung von Schreibtischen nach Bedarf in Coworking Spaces, Büros, Hotels und Cafés.
Meetings im unabhängigen Büro
Zu einem hybriden Konzept gehört auch eine Strategie für Meetings. Welche Meetings müssen im Firmenbüro stattfinden? Welche finden digital statt? Und wann können zwei Mitarbeiter einfach ein independesk-Büro auf halber Strecke nutzen, um sich zu treffen? Auf Plattformen wie independesk können Besprechungsräume separat gebucht werden. So können Mitarbeiter selbst entscheiden, wie sie bestimmte Besprechungsformate planen wollen. Ein monatliches Maximalbudget kann für jeden Mitarbeiter individuell festgelegt werden.
Hybrides Arbeiten ist die Lösung
Wer behauptet, dass hybrides Arbeiten eine Phase ist, wird in den nächsten Jahren eine Überraschung erleben: Längst haben Arbeitnehmer den enormen Vorteil, den die Digitalisierung mit sich bringt, nämlich Unabhängigkeit und Freiheit, verstanden. Diese Unabhängigkeit durch gute Führung zu pflegen, wird eine große Aufgabe für Unternehmen sein. Die gewonnenen Freiheiten führen aber auch zu einer insgesamt höheren Produktivität, wie erste Studien zeigen. Unternehmen, die jetzt eine hybride Strategie entwickeln, legen den Grundstein für ihre Zukunft und bauen einen Wissensvorsprung auf. Jedes Unternehmen braucht eine Strategie für hybrides Arbeiten, wenn es langfristig wettbewerbsfähig und mitarbeiterfreundlich sein will.
Independesk unterstützt Unternehmen bei der Erarbeitung einer Hybrid-Strategie. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail für weitere Informationen.